Hildebrand’sche Untere Mühle

Foto von 1880

Hildebrand’sche Untere Mühle

1071 wird im Lorscher Codex eine herrschaftliche Mühle in Weinheim im Klosterbesitz genannt. Von allen Weinheimer Mühlen hatte der Standort der heutigen Hildebrand'schen Unteren Mühle das größte Gefälle. Es wird angenommen, dass das Kloster die besten Voraussetzungen zur Errichtung seiner Klostermühle wählte. Den endgültigen Beweis dieser Vermutung wird erst der vollständig digitalisierte Codex erbringen können. Die Mühle war im Besitz der Familie Hildebrand von 1845 bis 1990. Kommerzienrat Georg Hildebrand nutzte in der Gründerzeit die rasante technische Entwicklung, insbesondere die Dampfkraft, die das "Mühlensterben" auslöste, bei der Umsetzung seiner großen Ziele. Zunächst wollte er eine Talsperre mit einer 27m hohen Staumauer an der Mühle errichten, deren Stauwurzel den Ortseingang Birkenau erreicht hätte (Turbinenleistung 600 PS). Doch dieses Vorhaben wurde aufgegeben, da auch diese Turbinenleistung für eine Großmühle zu gering war. Er entschied sich für den Standort Mannheim am Rhein und errichtete dort die moderne Hildebrand-Großmühle, die 1907 in Betrieb ging. Mit den zwei Francis-Spiral-Turbinen 150 PS, Baujahr 1912, wird heute noch für 150 Haushaltungen Strom erzeugt bei 6,5 m nutzbarem Gefälle.

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